
UN-Chef warnt: Ozeane dürfen nicht zum „Wilden Westen“ werden
Antonio Guterres, der Generalsekretär der Vereinten Nationen, eröffnete die UN-Ozeankonferenz in Nizza, Frankreich, mit einer eindringlichen Ansprache, in der er die dringende Notwendigkeit betonte, die Ozeane zu schützen. In seiner Rede wies Guterres darauf hin, dass die Ozeane nicht nur eine wichtige Rolle im globalen Ökosystem spielen, sondern auch für das Überleben der Menschheit unerlässlich sind. Er unterstrich, dass die Meere eine entscheidende Quelle für Nahrung, Sauerstoff und wirtschaftliche Sicherheit darstellen und warnte vor den verheerenden Folgen des Klimawandels und der Umweltverschmutzung.
Guterres hob hervor, dass die Ozeane unter immensem Druck stehen, verursacht durch menschliche Aktivitäten wie Überfischung, Verschmutzung und die Erderwärmung. Diese Faktoren führen zu einem dramatischen Verlust der biologischen Vielfalt und gefährden die Lebensgrundlagen von Millionen von Menschen, die auf die Meeresressourcen angewiesen sind. Die UN-Ozeankonferenz, die eine Plattform für den Austausch von Ideen und Lösungen bieten soll, wurde als entscheidender Schritt angesehen, um die globale Gemeinschaft zu mobilisieren und klare Maßnahmen zum Schutz der Ozeane zu ergreifen.
Die Konferenz versammelt Vertreter aus verschiedenen Ländern, Wissenschaftler, Aktivisten und Wirtschaftsführer, die alle das gemeinsame Ziel verfolgen, innovative Strategien zur Erhaltung der Meeresökosysteme zu entwickeln. Guterres betonte, dass die Zusammenarbeit zwischen den Nationen unerlässlich sei, um den Herausforderungen des Ozeans zu begegnen. Er forderte die Teilnehmer auf, konkrete Verpflichtungen einzugehen, um die Meeresverschmutzung zu reduzieren, den Schutz mariner Gebiete zu verbessern und nachhaltige Fischereipraktiken zu fördern.
Die Bedeutung der Ozeane für das globale Klima wurde ebenfalls angesprochen. Guterres wies darauf hin, dass die Ozeane etwa 30 Prozent der weltweit produzierten Kohlenstoffdioxid-Emissionen absorbieren. Dies trägt zur Milderung der Auswirkungen des Klimawandels bei, aber die Überlastung durch menschliche Aktivitäten führt dazu, dass die Ozeane ihre Funktion nicht mehr effektiv erfüllen können. Die Erhöhung der Wassertemperaturen und die Versauerung der Meere haben bereits schwerwiegende Auswirkungen auf die marine Biodiversität und die Lebensbedingungen für viele Meeresbewohner.
Ein weiterer Punkt, den Guterres ansprach, war der Zugang zu den Ressourcen der Ozeane und die Gerechtigkeit in der Verteilung dieser Ressourcen. Er betonte, dass die ärmsten Länder und Gemeinden oft am stärksten von den negativen Auswirkungen der Meeresverschmutzung und des Klimawandels betroffen sind, obwohl sie am wenigsten zur Zerstörung der Ozeane beitragen. Daher forderte er eine gerechte Verteilung der Verantwortung und Ressourcen, um sicherzustellen, dass alle Länder in der Lage sind, ihre Meeresressourcen nachhaltig zu nutzen und zu schützen.
Die UN-Ozeankonferenz in Nizza bietet eine wichtige Gelegenheit, um den Dialog über den Schutz der Ozeane zu fördern und konkrete Maßnahmen zu entwickeln. Guterres‘ Ansprache setzte den Ton für die bevorstehenden Diskussionen und ermutigte die Teilnehmer, über den Tellerrand hinauszublicken und innovative Lösungen zu finden, die nicht nur den gegenwärtigen Herausforderungen gerecht werden, sondern auch zukünftigen Generationen eine nachhaltige Nutzung der Ozeane ermöglichen.
Die Konferenz wird in den kommenden Tagen zahlreiche Sitzungen und Workshops umfassen, in denen Experten ihre Erkenntnisse teilen und die Teilnehmer Strategien zur Verbesserung des Meeresschutzes erarbeiten werden. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen schloss seine Ansprache mit einem Aufruf zur Dringlichkeit und zum Handeln, um die Ozeane für zukünftige Generationen zu bewahren und eine gerechtere Welt zu schaffen, in der die Ressourcen des Planeten nachhaltig genutzt werden können.
Die Ozeane sind nicht nur ein Teil unseres Planeten, sondern auch ein Teil unserer Identität und unseres Überlebens. Daher ist es unerlässlich, dass wir gemeinsam handeln, um sie zu schützen und zu bewahren.
