Selenskyj: Ukraine bleibt aktiv in Kursk und Belgorod
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer aktuellen Videobotschaft aus Kiew über die anhaltenden russischen Angriffe an der Front im Osten der Ukraine berichtet. Besondere Aufmerksamkeit widmete er der umkämpften Stadt Pokrowsk, die seit Monaten im Fokus der militärischen Auseinandersetzungen steht. Selenskyj betonte, dass die ukrainischen Streitkräfte weiterhin tapfer gegen die Angriffe der russischen Truppen ankämpfen.
Aktive Kämpfe in der Grenzregion
In seiner Ansprache informierte Selenskyj auch über die militärischen Aktivitäten ukrainischer Einheiten auf russischem Gebiet, insbesondere in den Grenzgebieten Kursk und Belgorod. Diese Operationen dienen dem Schutz der ukrainischen Städte Sumy und Charkiw. Der Präsident wies entschieden die Behauptungen von Kreml-Chef Wladimir Putin zurück, der während seines Besuchs in Kursk erklärt hatte, das Gebiet sei vollständig zurückerobert worden. Laut ukrainischen Militärbeobachtern sind im Raum Kursk noch einige wenige Quadratkilometer unter Kontrolle ukrainischer Truppen. Diese Gebietsgewinne stammen aus einem Vorstoß, der im Sommer 2024 begann.
Die Situation in Belgorod bleibt hingegen unklar. Sollte es tatsächlich zu Aktivitäten ukrainischer Truppen in diesem Gebiet kommen, könnte dies strategische Absichten verfolgen, um einen Keil zwischen russischen Einheiten zu treiben, die eine Bedrohung für Charkiw darstellen.
Russische Angriffe und Gefangenenaustausch
Im Abendbericht des ukrainischen Generalstabs wurden insgesamt 104 russische Angriffe gezählt, von denen 43 im Raum Pokrowsk stattfanden. Diese Zahlen verdeutlichen die Intensität der Kämpfe in der Region. In der Stadt Sumy wurden am Abend Explosionen gemeldet, was die angespannten Sicherheitslage weiter unterstreicht.
Selenskyj kündigte außerdem an, dass die Vorbereitungen für einen geplanten Gefangenenaustausch zwischen der Ukraine und Russland weiter vorangetrieben werden. Bei Gesprächen in Istanbul in der vergangenen Woche hatten die beiden Länder vereinbart, jeweils 1.000 Kriegsgefangene freizulassen. Diese Gespräche könnten ein Lichtblick in den anhaltenden Konflikt darstellen und die humanitäre Lage der betroffenen Personen verbessern.
Quelle: https://orf.at/stories/3394563/

